ICILS – International Computer and Information Literacy Study
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In der internationalen Vergleichsstudie “ICILS” werden die Medienkompetenzen von Schülerinnen und Schülern der achten Klasse erfasst. Darunter wird jedoch der sichere Umgang mit Computer- und Informationstechnik verstanden, was folglich unter “Computer- und Informationskompetenz” subsumiert wird. Das klingt nicht nur verwirrend, sondern ist auch verworren. Denn hier werden unterschiedliche, wenngleich auch zusammengehörende Begriffe vermischt, verwechselt oder zumindest synonym verwendet.
Verantwortet wird ICILS von der “International Association for the Evaluation of Educational Achievement” (IEA). An der Datenerhebung für 2018 nehmen folgende Länder teil: Kanada (Alberta), Chile, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Kasachstan, Korea, Luxemburg, Portugal, Russian Federation (Moscow), Uruguay, und die USA.
Was will die Studie wirklich erfassen:
- Kompetenzen zur Nutzung von Technologien zur Recherche von Informationen (z. B. im Internet)
- die Fähigkeit, die gefunden Informationen im Hinblick auf ihre Qualität/Nützlichkeit zu bewerten
- die Kompetenz, durch die Nutzung von Technologien Informationen zu verarbeiten und zu erzeugen
- die Kompetenz, neue Technologien zur Kommunikation von Informationen zu nutzen
- Kompetenzen für einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit ICT.
Keiner dieser Punkte bezieht sich auf die Fähigkeit, mit verschiedenen Medien umgehen zu können. Nur Punkt 2 bezieht sich auf einen Teilaspekt der Informationskompetenz. Die anderen vier Punkte betreffen technische Kompetenzen, die unter “digitaler Kompetenz” zusammengefasst werden können, also die Nutzung digitaler Technologie.
Bei den Begriffen “Informationskompetenz“, “digitale Kompetenz(en)” und “Medienkompetenz” herrscht eine starke Begriffsverwirrung. Je nach dem aus welcher Richtung sich jemand diesem Thema nähert (aus der Computertechnologie, aus den Medien oder aus der Informationswissenschaft kommend), besteht die Tendenz, alle drei Kompetenzen unter “seinem” Fach zu subsumieren.
Aus unserer Sicht zahlt es sich aus, präzise zu sein und genau zu differenzieren zwischen dem Umgang mit Computertechnik, mit (digitalen) Medien und mit Informationen oder Inhalten. Warum?
Wer in der Lage ist, sein Smartphone zu bedienen (oder gar zu programmieren), weiß deshalb noch nicht, in welchen Medien er welche Informationen findet. Und nicht jeder, welcher mit Medien umzugehen weiß, kann deshalb die darin enthaltenen Informationen beurteilen und bewerten und für Entscheidungen nutzen (Beispiel Desinformation). Umgekehrt muss nicht jeder programmieren können oder eine Facebookseite betreiben können, der Inhalte kritisch analysieren möchte.