Wirtschaftsstandort und Digitalisierung

Im Rahmen des zweiten WirtschaftsXChange by KSV1870 in Wien diskutierten hochkarätige Experten am 10. September über die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich. (Pressemitteilung KSV1870)

Österreich schafft es nicht unter die Top 10 der attraktivsten Wirtschaftsstandorte, obwohl es mit der Konjunktur stetig bergauf geht. “Die Betriebe investieren vor allem deshalb, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Investments in die Entwicklung neuer Produkte oder Geschäftsfelder stehen dabei ebenso wenig im Fokus, wie die Finanzierung der Bereiche Innovation und Forschung”, so Vybiral.

Wenn “wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen” gefordert werden, so sind darunter vor allem die Digitalisierung und das Bildungssystem gemeint. Das Bildungssystem hat dabei jene Arbeitskräfte zu produzieren, die nahtlos in die digitale Wirtschaft integriert werden können.

“Digitalisierung und Globalisierung müssen als Chance begriffen werden.”

Um diese Chance nützen zu können, bedarf es allerdings Investitionen in den Bereichen Bildung, Forschung und Infrastruktur – normalerweise als Forderung der Wirtschaft an die öffentliche Hand.

In der Diskussion um Wettbewerbsfähigkeit fällt auf, dass die sonst nach Deregulierung rufende Wirtschaft ebenso laut nach staatlicher Unterstützung ruft. Andererseits wird auch von der “Politik neuen Stils” (bzw. der neoliberalen Politik) jede Unterstützung für Individuen als “soziale Hängematte” oder zumindest als leistungsfeindlich diskreditiert.

Dabei wäre eine “soziale Infrastruktur” für die Akzeptanz der Globalisierung, die Stabilität der Gesellschaft, die individuelle Bereitschaft zu Innovation und Risiko, sowie die Bereitschaft zur Weiterbildung und zur politischen Partizipation ebenso notwendig für den Wirtschaftsstandort. Dadurch würden Globalisierung und Digitalisierung weniger als Bedrohung empfunden; und jeder einzelne weniger empfänglich für Korruption.


Siehe auch: Digitale Bildung

 

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