Bildung, Einkommen und Lebenserwartung

Steigende Einkommen waren lange Zeit die Voraussetzung für die Verbesserung des Lebensstandards. Konnte man mit Geld Lebensbedingungen schaffen, die Infektionskrankheiten verhindern oder heilen konnten, so sind in der Wohlstandsgesellschaft eher chronische Erkrankungen für die Lebenserwartung von Bedeutung. Diese können besser durch die individuelle Lebensführung als durch hohes Einkommen verhindert werden. Bildung wird zum Schlüssel für einen vernünftigen Lebenstil und somit zum entscheidenden Faktor für ein langes Leben. (nach: derstandard.at vom 16. April 2018)

Zweifellos besteht auch zwischen Einkommen und Bildung eine Korrelation so wie zwischen Einkommen und Lebenserwartung. Nun liegt der Schluss nahe, dass die Bildung sowohl das Einkommen, als auch die Lebenserwartung positiv beeinflusst und das Einkommen nicht kausal mit der Lebenserwartung zusammenhängt.

Ärzte künftig als Wunderheiler?

Der gesetzliche Rahmen des ärztlichen Berufsbilds soll durch eine Gesetzesnovelle um “komplementär- und alternativmedizinische Heilverfahren” erweitert werden. Dadurch würde zugleich der gesetzliche “Arztvorbehalt”, demzufolge Nichtmediziner nichts tun dürfen, was ins Berufsbild des Arztes fällt, ausgeweitet werden und viele Scharlatane/Wunderheiler um ihre Geschäftsgrundlage bringen. – zu dem Preis, dass Scharlatanerie als legales Geschäftsfeld von Ärzten etabliert werden würde! (nach: derstandard.at vom 23. Oktober 2018)

Der Gesetzgeber geht offensichtlich davon aus, dass Ärzte niemals aus reinem Geschäftssinn handeln. Aber warum soll es in einer Arztpraxis anders sein als in Apotheken, die ihre Umsätze ohne moralische Probleme mit homöopathischen und sonstigen Wundermitteln auffetten?!

Für den Gesetzgeber bilden komplementär- und alternativmedizinische Heilverfahren offensichtlich das, was sie nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gerade NICHT sind, nämlich Heilverfahren. Die Aufklärung muss daher ganz “oben” in unserer Gesellschaft beginnen.

Proteste gegen pseudomedizinischen Hokuspokus

Liest man die Kritiken zum neuen Ärztegesetz (Die Begutachtungsphase endete am 8.11.2018.) aufmerksam, so stellt man fest, was mit “komplementär- und alternativmedizinischen Heilverfahren” tatsächlich verkauft wird:

Die Wirtschaftskammer sieht diese Branche als den Bereich der Kosmetiker, Heilmasseure, Fußpfleger und “Wohlfühlangebote” der Beherbergungsbranche und in Sportbetrieben. Angeblich stehen die Jobs von 26.000 Humanenergetikern (in Österreich ein freies Gewerbe) auf dem Spiel. (derstandard.at vom 6. November 2018)

Humanenergetiker sind Anbieter von humanenergetischen Behandlungen mit Aromastoffen, Edelsteinen, Musik, Düften, Bachblüten oder kinesiologischen Methoden.

Die Anbieter von Alternativmedizin sind u.a. im “Verband der Ganzheitlichen Naturheiltherapeuten Österreichs”, sowie in der “Österreichischen Gesellschaft für Osteopathie” organisiert.

Die ARGE der Patientenanwälte lehnt den Gesetzestext strikt ab mit der Begründung:

“Pseudomedizinischer Hokuspokus bleibt das, auch wenn es durch Ärzte ausgeübt wird.” (derstandard.at vom 8. November 2018)

Gesundheits-Informationen

Gesundheits-Informationen erhalten Sie u.a. an den folgenden Adressen:

Fazit

Zuviel Luxus ist vielleicht gar nicht so gesund. Umgekehrt sollte ein gesunder Lebensstil auch mit geringem Einkommen möglich sein. Der Zugang zu Bildung ist eine wichtige Voraussetzung dafür.

 

2 Thoughts to “Bildung und Alternativmedizin”

  1. Christian Wachter

    Diese Liste mit seriösen Anbietern von Gesundheitsinformationen finde ich sehr nützlich! Gibt es solche Quellensammlungen auch für andere Themenbereiche?

    1. Hermann Huemer

      ja, zum Beispiel zum Thema “Fact Checker”. Wir sammeln kontinuierlich und posten hin und wieder je nach Anlass.

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