Das Coronavirus belebt das Geschäft mit Desinformation

Quelle: Coronavirus: EU strengthens action to tackle disinformation (modern diplomacy, 11. Juni 2020)

 

Das Geschäft mit Desinformation

“The coronavirus pandemic has been accompanied by a massive wave of false or misleading information, including attempts by foreign actors to influence EU citizens and debates.”

Was die Politik gegen Desinformation tun könnte:

  • keine Werbung mehr in Informationsmedien (nur noch in Soap Operas, Spielen usw.)
  • nationale Ad-Blocker auf Facebook, Google etc.

Daraus folgt: Informationen nur noch gegen Bezahlung; Wer zahlt, fordert früher oder später auch Qualität.

Bei unserer Tageszeitung DER STANDARD kann man die Online-Version gratis lesen, wenn man den Ad-Blocker ausschaltet. Oder man kann sie für 5 Euro p.m. werbefrei lesen. ABER: Die Qualität ist trotzdem mittelmäßig, weil Werbung (im weitesten Sinne) immer noch das bessere Geschäft ist.

Wer (von Werbeeinnahmen) unabhängig informieren will, wird auch  versuchen, Desinformation, politische Propaganda und Fake News von seinen Medien fernzuhalten. Alle anderen müssen explizit und öffentlich als Dreckschleudern ud “Lügenpresse” gebrandmarkt werden. Nur so wird es dem Ottonormalverbraucher klar, wo der Unterschied liegt – ähnlich wie bei Lebensmitteln auch.

 

Das Geschäft mit der Bekämpfung von Desinformation

“To fight disinformation, we need to mobilise all relevant players from online platforms to public authorities, and support independent fact checkers and media.”

Sie alle leben ganz gut auf er Basis von Desinformationen. Ohne diese würde ihnen ein Teil ihres Geschäfts wegbrechen. Für sie sind Desinformationen zu einem wichtigen Input geworden. Es kann nicht in ihrem Interesse liegen, Desinformationen zu verhindern. Sie wollen kämpfen.

 

Der Konsument ist immer der Dumme

“Many consumers were misled to buy overpriced, ineffective or potentially dangerous products, and platforms have removed millions of misleading advertisements.”

Warum werden Desinformationen überhaupt publiziert? Wenn man ihnen erst einmal ein Medium angeboten hat, sind sie nicht mehr aus der Welt zu schaffen.

Die Antwort lautet oft: Meinungsfreiheit versus Zensur.

Es spricht nichts dagegen, dass Russland seine Desinformationskampagnen auf “Russia Today” (RT) laufen lässt. Dann weiß aber jeder (Stichwort “Medienkompetenz”), was ihn dort erwartet. Erst wenn auch seriöse(re) Medien die Fake News übernehmen, wird es für den Informations-Suchenden sehr schwer zu unterscheiden. Denn nicht jeder ist entsprechend informationskompetent.

Daher genügt es nicht, Desinformationen (und ihre Freunde wie Werbung, Propaganda, Fake News, Hoaxes usw.) von Plattformen zu entfernen. Sie müssen von unseren Informationsmedien und -kanälen ferngehalten werden. Vielmehr gehören sie bestenfalls ins Unterhaltungsprogramm.

 

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