Kompetentes Informationsverhalten durch Informationskompetenz
Kritisches Denken
Wenn in jeder Kommunikation, die über bloßes Phrasen Dreschen hinausgeht, Informationen ausgetauscht werden, so kann jede dieser Informationen (= Aussage, Antwort, Botschaft, Mitteilung, eMail, SMS, Brief usw.) a priori als Mis- oder Desinformation (Fake News, Lügenpresse, Propaganda, Werbung usw.) verdächtigt werden. Womit wir beim kritischen Denken bzw. kritischen Fragen wären.
Relevanz
Doch Paranoia allein bringt uns nicht weiter. Wie finden wir heraus, ob sich unser Verdacht erhärten lässt? Bevor wir uns diese Mühe machen, stellen wir zu allererst fest, ob eine Information für uns relevant ist, sei es aus Interesse oder in einer Entscheidungssituation. Diese Frage stellt sich auch, wenn Informationen gegen Bezahlung angeboten werden, z.B. als Buch oder Zeitung/Zeitschrift, als Abonnement oder als Beratung.
Quelle / Medium
Hat eine Information unsere Aufmerksamkeit geweckt, durch ihre Überschrift, einen Teaser oder ein Bild/Foto, sollte die nächste Frage jene nach dem Ursprung sein, also wer überbringt die Information (welches Medium), von wem stammt sie ursprünglich (Autor/Urheber). Kann man der Quelle vertrauen? Kann man die Quelle überprüfen (zumindest wenn man dies wollte)? Hier spielt auch die Medienkompetenz herein. Bei unbekannten oder dubiosen Quellen könnte sich ein wenig Recherchieren bezahlt machen. Hierfür erweist sich digitale Kompetenz von Vorteil, z.B. um mit Suchmaschinen gezielt im Internet suchen zu können.
Inhalt
Schließlich geht es um den Inhalt (“Content”). Entspricht er der Überschrift? Handelt es sich um Fakten oder Meinungen oder Unterhaltung? Ist der Inhalt bezüglich zeitlicher, räumlicher oder persönlicher Bezugspunkte korrekt und überprüfbar? Lassen sich die Informationen mit anderen, unabhängigen Quellen bestätigen?
Vermittlung
Wer selber zur Informationsquelle oder zum Informationsvermittler werden möchte, sollte nicht nur auf qualitativ hochwertige Informationen achten (Junkmails, Spam gibt es genug!), sondern auch den Empfänger(kreis) und dessen Informationsbedarf kennen, um die Information zielgruppengerecht aufzubereiten (in Format, Sprache, Umfang).
Fazit
Wer diese Grundsätze in seinem Informations- und Kommunikationsverhalten beherzigt, darf sich als informationskompetent bezeichnen. Damit ist er gut gewappnet (resilient) gegen die Informationsflut im allgemeinen und gegen Fake-News, Verschwörungserzählungen und andere Desinformationen im speziellen.