Alles digital – oder was?

Für zahlreiche Autoren wie Blogger, Pädagogen oder Informationsfachleute erscheint eine klare Unterscheidung zwischen Informationskompetenz, Medienkompetenz und digitaler Kompetenz entweder nicht erforderlich oder sogar unerwünscht (für ihr eigenes Business-Modell). Dabei wäre es so enfach:

Digitale Kompetenz

Digitale Kompetenz für den kompetenten Umgang mit digitalen Technologien (vom Bedienen eines Handys bis zur Webseitengestaltung und Programmierung eigener Algorithmen).

Fehlt diese Kompetenz, wird man von vielen Online-Diensten wie Online-Banking oder Online-Shopping ausgeschlossen.

Als unerwünschte Auswüchse dieser Kompetenz kann man Schadprogramme, Hacking und Cybercrime nennen.

 

Medienkompetenz

Medienkompetenz für den kompetenten Umgang mit Medien (von den klassischen Printmedien wie Tageszeitungen über das WWW bis zu den modernen sozialen Medien wie Facebook und Konsorten).

Fehlt diese Kompetenz, landet man rasch in einer Filterblase, da man die Vielfalt an Inhalten nicht voll ausschöpfen kann.

Als missbräuchlicher Einsatz dieser Kompetenz können Cyber-Mobbing oder Spamming genannt werden.

 

Informationskompetenz

Informationskompetenz für den kompetenten Umgang mit (eigenen und fremden) Informationen, von der Beschaffung und Bewertung über die Dokumentation und Archivierung bis zum Veröffentlichen eigener Informationen.

Mangelt es an dieser Kompetenz, können nur suboptimale Entscheidungen getroffen werden, sei es als Staatsbürger, als Konsument oder Patient, von informationsintensiven Berufen ganz abgesehen.

Mißbräuchliche Anwendungen erleben wir in Desinformation wie Fake-News oder Deep-Fakes (KI-generierte Video-Fälschungen), als Clickbaits oder in Datendiebstahl.

 

Natürlich führen digitale Technologien zu digitalen Medien und diese wiederum zu digitalen Inhalten. Wer sich nicht professionell auf einen dieser Bereiche spezialisiert, sollte in allen Bereichen Anwenderkompetenzen besitzen, denn jede einzelne Kompetenz trägt zur Kommunikationsfähigkeit in der modernen Gesellschaft bei. Doch wer Kommunikation unterrichten bzw. lehren möchte, sollte sie dann auch entsprechend benennen können.

Neben den oben genannten Kompetenzen lassen sich noch weitere ähnliche Kompetenzen definieren, die den eigenen Standpunkt in den Mittelpunkt stellen: Nachrichtenkompetenz, Recherchekompetenz, KI-Kompetenz, Lese- und Schreibkompetenz, Computerkompetenz, Datenkompetenz, Lernkompetenz, Informationsverbreitungskompetenz, Bibliothekskompetenz bis hin zu Gesundheitskompetenz u.v.m.

 

Weiterführende Links:

Kritische Medienkompetenz: Noch relevanter durch neue KI-Anwendungen?
(erwachsenenbildung.at vom 12.06.2023)

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