Was ist Datenkompetenz?

kurz: Verständnis von Daten und dem Umgang damit.

Big Data

Große Datenmengen werden u.a. erzeugt bei der Erfassung des Nutzerverhaltens in Social Media und Apps, auf Suchmaschinen, Einkaufs-Plattformen oder Bewertungsportalen. Weitere Datenbestände ergeben sich aus Forschungsdaten, Government-Daten (Open Data), Geo-Daten und in den stetig wachsenden Datenbanken.

Datenkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Daten zu Informationen und Informationen zurück in Daten transformieren zu können.

Elektronische Datenverarbeitung EDV

Am Anfang stand wohl die EDV – Elektronische Datenverarbeitung, denn es geht hauptsächlich um elektronische Daten. Damals musste man Datenverarbeitungssysteme (praktisch jede Art von Software mit Input/Output-Funktionen und die dazu passende Hardware) bedienen können, die hunderte Kilobytes (auf Floppy Disks) an Daten verarbeiten konnten. Erst mit größeren Speicherkapazitäten kamen auch Bilder und Töne hinzu und damit Scanner und Mikrophone. Die Ausgabe bzw. Darstellung der Daten erfolgte als Texte und Zahlen, die von Wissenden in Informationen umgesetzt werden konnten.

Datenkompetenz

Heute geht es um Datenmengen im Terabyte-Bereich. Die Datenerfassung ebenso wie die Darstellung umfasst alle Arten der visuellen und akustischen Daten. Dazu kommen aber immer mehr Daten von Sensoren und Aufnahmegeräten (von Videokameras bis Telephonen). Für die Auswertung der riesigen Datenmengen reichen Informationsexperten nicht mehr aus. Vielmehr werden die Erkennung von Mustern (Regelmäßigkeiten), deren Bewertung und Auswahl von Algorithmen (“Artificial Intelligence”) unterstützt. Die Ausgabemöglichkeiten reichen bis zu gesprochener Sprache und maschinengenerierten Texten. Daher ist “EDV” etwas aus der Mode gekommen.

Data Analysten und Data Journalisten

Die Shooting Stars auf dem Gebiet sind die Data Analysten und Data Journalisten. Sie finden jene Informationen in den Datenmassen, nach denen niemand (konkret) gesucht hat und die doch den strategischen Wettbewerbsvorteil versprechen.

Von Daten zu Informationen

Ob “EDV-Kenntnisse” oder “Datenkompetenz”, es geht noch immer um die Datenverarbeitung. Selbst “Künstliche Intelligenz” kann mit den Daten nichts anfangen, wenn ihr nicht ein Wissender seine eigenen Zwecke oktroyiert. Doch diese Wissenden sind – wie eh und je – nicht primär an den Daten, ihrer Speicherung und Sicherung interessiert, sondern an den in den Daten abgebildeten Informationen.

Neu ist die Speicherung von Daten, noch bevor ihr Informationsgehalt bekannt ist. Ihre Bewertung erfolgt erst im nachhinein (falls überhaupt). Darin besteht ihr potentieller Wert, aber auch ein Missbrauchspotential. Denn es lässt sich kaum abschätzen, wer was aus diesen Daten extrahieren kann. Auch die eingesetzten Algorithmen (“künstliche Intelligenz”) werden vielfach misstrauisch betrachtet, denn sie sind intransparent und ihre Entscheidungswege oft nicht mehr nachvollziehbar.

So wie Daten auf der Wissenstreppe von North unter den Informationen stehen, sollte auch Datenkompetenz als Teil der Informationskompetenz verstanden werden, insbesondere dort, wo es um die Recherche geht.

Datenkompetenz ohne Informationskompetenz öffnet die Tür zu Fehlinterpretationen und Datenmissbrauch.

 

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