Bibliothek 4.0

Eine Replik zur Pressemeldung von Bibliothek und Information Deutschland e.V. (BID): “Bibliothek 4.0: Wozu wir Dritte Orte brauchen

Digitalisierung

Immer mehr Wissen wird anstatt in Büchern in digitalen Medien abgespeichert. Immer mehr Wissen wird anstatt aus Büchern aus Big Data gewonnen. Selbst die Inhalte der Bücher werden digital (nicht nur fotographisch eingescannt wie auf Mikrofilm, sondern mit Texterkennung, Such- und Bedienfunktionen und Metadaten). Einer allgemeinen Verfügbarmachung über Internet stehen nicht mehr technische Einschränkungen entgegen, sondern rechtliche, nämlich die Schutzrechte der Verlage (und selten auch der Autoren).

Doch die “Open Access”-Bewegung arbeitet bereits an Lösungen (vgl. Plan S). Und Google Books / Google Scholar bietet Zugriff auf alte Literatur, deren Kopierschutz abgelaufen ist. Es ist also nur eine Frage der nächsten 70 Jahre, bis sich der Geschützte Bereich (zwischen Google Books und Open Access) von selbst erledigt. Primärinformation wird dann entweder öffentlich oder über Werbung oder mit persönlichen Daten finanziert und mittels Artificial Intelligence aggregiert werden.

Um die Bibliotheken in der digitalen Zukunft zu plazieren (platzieren), wird – im Gleichklang mit der “Industrie 4.0” – die Bibliothek 4.0 propagiert.

Die Bibliothek 4.0 definiert sich als dritter Ort neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz (seit es zuhause keine Bücher mehr und am Arbeitsplatz keine Bibliothek mehr gibt), der mit allerlei modernen Phrasen aufgeladen werden kann (wie z.B. Integration, Inspiration, Chancengleichheit, Partizipation, Digitalisierung). Dabei darf “Informationskompetenz” nicht fehlen.

Informationskompetenz

“Die wissenschaftlichen Bibliotheken setzen ihre Schwerpunkte auf Serviceorientierung, Informationskompetenz …”

Bibliothekskompetenz als Kernkompetenz ist nicht genug. Oder wird diese gar durch Medienkompetenz obsolet?

 

Leave a Comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.